Dr. Gerald Bräutigam

Urogynäkologie-Frauenfacharzt Dr. G. Bräutigam

Urogynäkologie/Harninkontinenz

Ein weiterer Schwerpunkt meiner Praxis stellt die Abklärung von Harninkontinenz dar.

Aufgrund der demographischen Bevölkerungsentwicklung ist mit einer Zunahme dieser Problematik zu rechnen, zumal auch das Ansprechen dieses „Tabuthemas“ immer gesellschaftsfähiger wird. Zudem haben sich auch die Behandlungsmöglichkeiten stark verbessert, sei es medikamentös, physiotherapeutisch als auch operativ, wo durch minimal invasive operative Methoden eine Heilung erzielt werden kann.

Generell unterscheidet man zwischen der Belastungsinkontinenz (Harnverlust bei Husten, Nießen, Lachen , schwerem Heben) und der Dranginkontinenz (unwillkürlicher, unbemerkter Harnverlust), wo es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Im Rahmen eines ausführlichen Gesprächs wird diese Problematik beleuchtet. Am Beginn steht eine ausführliche Anamnese und Exploration um die Hauptbeschwerden der Patientin herauszufiltern, eine Harnuntersuchung als auch eine normale gynäkologische Untersuchung , um etwaige anatomische Ursachen (z.B. Blasensenkung) auszuschließen.
Sollte eine weiterführende Diagnostik notwendig sein, müsste eine sog.. „urodynamische“ Untersuchung durchgeführt werden. Diese könnte ich Ihnen als Leiter der Urogynäkologischen Ambulanz im KH der Barmherzigen Brüder anbieten.
Sinn dieser Untersuchung ist eine genaue Aussage über die Funktion der Harnblase zu erfassen. Hierbei wird die Urethra (Harnröhre) als auch die Harnblasenkapazität vermessen und durch Hustenstöße versucht einen etwaigen Harnverlust zu provozieren. Weiters, sofern notwendig, wird an der urologischen Abteilung der Barmherzigen Schwestern eine Blasenspiegelung (Cystoskopie) durchgeführt.

Je nach Ergebnis stehen nun einerseits konservative (medikamentöse, physiotherapeutische oder Verbesserung durch Verhaltensmaßnahmen) als auch operative Behandlungen zur Verfügung. Gerade in der operativen Therapie hat es in den letzen 10 Jahren einen deutlichen Fortschritt in der Behandlung der Belastungsinkontinenz gegeben.
War früher eine Laparotomie (Operation nach Burch) notwendig um eine Heilung zu erzielen, so sind nunmehr „Bandoperationen“ Standard der Inkontinenztherapie.
Basis aller sog. Bandoperationen ist die suburtethrale spannungsfreie Positionierung eines Tapes von ca. 1 cm Breite (TVTTension free Vaginal Tape). Bei korrekter Indikationsstellung zeigt sich hierbei eine Heliungsrate von ca. 90%, vergleichbar mit der Laparotomie, jedoch bei deutlich weniger Invasivität.